Christian Rahn, Partner Rahn+Bodmer Co. Für Dr. Christian Rahn ist Bildung essenziell für das weitere Wohlergehen der Schweizer Wirtschaft.
In eigener Sache

Stabi­lität bedeutet nicht Stillstand

Interview mit Christian Rahn, Partner Rahn+Bodmer Co.

Rahn+Bodmer Co. gibt es seit 1750, ist dies 2018 noch ein Argument zur Kundengewinnung?

Es ist eine Auszeichnung, die älteste Schweizer Privatbank zu sein. Und die Jahreszahl 1750 signa­li­siert Bestän­digkeit und Stabi­lität, die in unserer schnell­le­bigen Zeit durchaus einen hohen Stellenwert geniesst. Kundinnen und Kunden schätzen es sehr, wenn sie nicht alle zwei Jahre einem neuen Kunden­be­rater oder einer neuen Kunden­be­ra­terin ihre finan­zielle Situation erklären müssen. Aber mit dem Zeitar­gument alleine gewinnen wir keine Kundinnen und Kunden.

Weshalb sollte eine Kundin oder ein Kunde zu Ihnen kommen?

Jeder Mensch hat ein anderes Umfeld, Bezie­hungen und Verpflich­tungen und dadurch ganz unter­schied­liche Bedürf­nisse. Diese stehen bei uns im Zentrum. Ich weiss, das behauptet jedes Unter­nehmen von sich. Bei uns bedeutet dies, dass wir poten­tielle Kundinnen oder Kunden oft mehrmals sehen und sprechen oder auch verschiedene interne Spezia­listen beiziehen, bevor wir einen Vorschlag für eine Anlage­stra­tegie machen. Zu uns kommen Kundinnen und Kunden, die es schätzen, dass man ihnen genau zuhört. Es gibt in unserer Bank keine standar­di­sierten Kunden­lö­sungen oder Robo-Advisor. Wir haben auch keine eigenen Produkte und beraten deshalb unsere Kundinnen und Kunden mit der grösst­mög­lichen Unabhängigkeit.

Bewegt sich Rahn+Bodmer Co. am Puls der Zeit?

Stabi­lität und Sorgfalt bedeuten nicht Still­stand. Unsere Analysten und Spezia­listen befassen sich sehr wohl mit den Entwick­lungen im Techno­lo­gie­be­reich und den Trend­themen Block­chain, Sharing Economy und vielem mehr. Wir haben auch junge technik­affine Portfolio-Manager, die in diesem Umfeld gross geworden sind. Diese «Zukunfts­themen» fliessen sowohl in unsere Unter­neh­mens­stra­tegie, in unsere Anlage­über­le­gungen wie auch in Überle­gungen, wie wir den Kunden­nutzen weiter fördern können, mit ein.

Wird es Rahn+Bodmer Co. als inhaber­ge­führte Privatbank auch in 20 Jahren noch geben?

Unsere Struk­turen sind so aufge­stellt, dass wir auch für die nächsten Jahrzehnte gerüstet sind. Die nächste Generation, d.h. ein Sohn unseres Partners Martin Bidermann ist bereits im Unter­nehmen tätig.

Planen Sie Zukäufe?

Grösse allein ist nicht match­ent­scheidend. Wir konzen­trieren uns auf die Kunden­wünsche, halten unsere Struk­turen schlank und bleiben so flexibel und schnell. Wir sind aber sehr offen für verschiedene Zusam­men­ar­beits­mo­delle mit unter­schied­lichen Finanz­ak­teuren. Wichtig dabei ist, dass die Kultur zusammen passt.


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