Interview mit Martin H. Bidermann, Stiftungsratspräsident Right To Play Switzerland
Sie sind seit zweieinhalb Jahren Stiftungsratspräsident von Right To Play. Wie kamen Sie zu dieser Aufgabe?
1984 fuhr ich mit einem Freund mit dem Landrover durch einen grossen Teil Afrikas. Dort sah ich, mit welch einfachen Mitteln Kinder spielen oder dass die Mittel für Spiel und Ausbildung gänzlich fehlen. 15 Jahre später traf ich Johann Olav Koss, vierfacher Olympiasieger im Eisschnelllauf, der 2000 seine Stiftung Right To Play gründete. Das Ziel von Johann Koss‘ Stiftung ist es, durch Spiel und Sport Kinder weltweit zu stärken und sie in- und ausserhalb des Schulsystems zu bilden. Diese Idee begeisterte mich auf Anhieb und seither bin ich bei Right To Play aktiv.
Was können Sie als Stiftungsratspräsident für Right To Play bewirken?
Es ist mir möglich, mit meinem Stiftungsrat und dem Team im Office von Zürich, Right To Play und unsere Arbeit in der Schweiz bekannt zu machen. Je bekannter wir sind, desto mehr Mittel können wir in der Schweiz für unsere Programme gewinnen. Dies bedeutet, dass wir in den Ländern, wo Right To Play aktiv ist, zusätzlich Tausende von Kindern erreichen, unterstützen und ausbilden können.
Was ist Ihre Motivation, sich genau für diese Organisation einzusetzen?
Ich fühle mich als Schweizer, Zürcher und Banquier sehr privilegiert. Ich bin sehr motiviert diesen weniger privilegierten Kindern (speziell auch Mädchen) eine Starthilfe ins Leben zu geben und denke, dass bei Kindern die Hebelwirkung am grössten ist.
Können Sie anhand eines spezifischen Projekts erläutern, wie die Stiftung die Wirksamkeit ihrer Arbeit überprüft?
Ein persönliches Highlight für mich war das Treffen mit Iqbal Jatoi, dem Länderverantwortlichen von Right To Play Pakistan. Noch immer haben in Pakistan 24 Millionen Kinder nie die Schule besucht. Dazu kommt, dass Mädchen, sowie junge Frauen weiterhin ungleich behandelt und ihre Rechte massiv verletzt werden. In den letzten zehn Jahren hat Right To Play Pakistan mittels Spiel- und Sportprogrammen mehr als 400‘000 Kinder erreicht. Über 60% der von Right To Play ausgebildeten Lehrpersonen sind weiblich. Diese führen die regelmässigen Aktivitäten mit den Kindern durch und wenden geschlechtergerechte spielbasierte Methoden erfolgreich an. Die Realisierung der Projekte in Pakistan verdanken wir nicht zuletzt der treuen und wertvollen Unterstützung von Schweizer Gönnerinnen und Gönnern.
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