Christian Rahn, Partner Rahn+Bodmer Co. Für Dr. Christian Rahn ist Bildung essenziell für das weitere Wohlergehen der Schweizer Wirtschaft.
In eigener Sache

Sind Privat­ban­kiers Dinosaurier?

Sind Privat­ban­kiers Dinosaurier? Diese Frage stellte Urs Gredig, Chefre­daktor CNN Money Switz­erland, unserem Partner Martin H. Bidermann zu Beginn eines Gesprächs, das seit letzter Woche auf CNN Money aufge­schaltet ist.

Im folgenden Interview erläutert Christian Rahn, Partner Rahn+Bodmer Co., weshalb die Zeit für Privat­ban­kiers wie bei Rahn+Bodmer Co. noch lange nicht abgelaufen ist.

Christian Rahn, ist die Struktur eines Privat­bankier-Hauses mit persönlich vollhaf­tenden Teilhabern noch zeitgemäss?

Wir sind Banquiers und keine Banker. Das heisst, wir sind Unter­nehmer und handeln auch so. Als Unter­nehmer sind wir verant­wortlich für unser Tun, weshalb wir für unsere Verbind­lich­keiten persönlich einstehen. Unsere Kundinnen und Kunden schätzen diese Sicherheit sehr.

Wenn morgen alle Ihre Kundinnen und Kunden ihre Barmittel von ihren Konti abheben möchten, könnte Rahn+Bodmer Co. alle auszahlen?

Ja, das könnten wir. Unsere Kunden­gelder liegen grund­sätzlich bei der Schwei­ze­ri­schen Natio­nalbank oder sind in kurzfris­tigen Obliga­tionen der Eidge­nos­sen­schaft oder von Kanto­nal­banken angelegt.

Geht Rahn+Bodmer Co. möglichst wenig Risiko ein?

Als vollhaf­tende Teilhaber wägen wir unsere Entscheide sehr vorsichtig und umsichtig ab. Wir verzichten mitunter auf uns angetragene Geschäfte, in den vergan­genen 268 Jahren hat sich diese Vorsicht für unsere Kundschaft sowie für die Bank ausbezahlt.

Welche weiteren Vorteile hat es, Kundin oder Kunde von Rahn+Bodmer Co. zu sein?

Bei uns kann eine Kundin oder ein Kunde direkt mit einem Bankbe­sitzer sprechen. Wo sonst ist dies noch möglich? Wenn die Märkte einmal nicht so gut laufen, verstecken wir uns nicht hinter einem anonymen Schreiben. Unsere Kundschaft sitzt uns gegenüber und möchte Antworten auf ihre Fragen haben. Wir agieren zu 100 % unabhängig, denn wir haben keine famili­en­fremden Kapital­geber und legen auch grund­sätzlich keine eigenen Produkte auf. Wir analy­sieren gemeinsam mit den Kundinnen und Kunden, welche Aktie, welcher Fonds, welches struk­tu­rierte Produkte oder welche (Wandel-) Obligation die jewei­ligen Bedürf­nisse am besten abdecken.

Wie lebt Rahn+Bodmer Co. Langfristigkeit?

Wir haben zum Beispiel die Situation der Familie Bidermann. Der Vater von Martin H. Bidermann ist mit 87 Jahren auch heute noch als Kunden­be­rater tätig. Seine Kundinnen und Kunden haben Kinder, die von Martin H. Bidermann betreut werden. Und sie haben Enkel, die vielleicht in ein paar Jahren von den Söhnen von Martin H. Bidermann betreut werden. Jay Bidermann, ein Sohn von Martin H. Bidermann, arbeitet bereits heute bei uns. Dies schafft ein grosses Vertrauen und ist eine Währung, die kaum eine andere Bank bieten kann.

Hat ein solches Banken-Modell Zukunft ?

Ja, Rahn+Bodmer Co. wird es auch in zwanzig Jahren noch geben. Wir wachsen organisch und kaufen keine anderen Banken. Unsere bestehende Unter­neh­mens­kultur, die uns sehr wichtig ist, wird so weiterleben.


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