Mit einem Beitrag zum Zürcher Sechseläuten sind wir mit unserem Blog vor einem Jahr an den Start gegangen. Im Interview mit Christian Rahn wollten wir damals wissen, ob die Zunftmitgliedschaft für junge Männer heute überhaupt noch attraktiv ist. Und ob, meinte er damals. Den Beweis dafür legen wir heute vor. Vier junge Männer, die bei Rahn+Bodmer Co. arbeiten und alle Zunftmitglieder sind, verraten, was die Zürcher Zünfte für sie bedeuten. Auskunft geben: Jay Bidermann (JB), Portfolio Management, Sebastian Bidermann (SB), Beratung externe Vermögensverwaltung, Tiziano Foiera (TF), Steuer- und Erbrechtsberater und Mike Immer (MI), Leiter externe Vermögensverwaltung.
Ich bin Zunftmitglied weil …
MI: Neben dem gesellschaftlichen Teil auch das ursprüngliche Handwerk «Schmiden» regelmässig in einer alten Schmitte betrieben wird und Freundschaften gepflegt werden.
SB: Es eine tolle Art ist, mehr über seine Herkunft und Geschichte zu lernen.
TF: Mein Grossvater 1963 in die Zunft Fluntern aufgenommen wurde und mir diese Familientradition grosse Freude bereitet.
JB: Es eine tolle Tradition ist und mir die Gesellschaft und die Werte, die im Zürcher Zunftwesen gelebt werden, gefallen.
Der beste Teil des Sechseläuten ist …
SB: Der Auszug und der Würstlitopf! Beim Auszug besucht man als ganze Zunft eine andere und ein ausgewählter Sprecher hält eine Rede. Insgesamt besuchen wir drei Zünfte, das kann gut und gerne drei Stunden dauern. Die Wienerli und die Gerstensuppe schmecken anschliessend einfach hervorragend.
JB: Einer der Höhepunkte ist der alljährliche «Saubannerzug», also der Besuch der Hottinger bei den Schmiden. Dieses Jahr wird mein persönlicher Höhepunkt wohl meine offizielle Aufnahme in die Gesellschaft zu Constaffel sein.
TF: Der Ober Ball am Samstagabend vor dem Sechseläuten und selbstverständlich der Umzug bei strahlendem Sonnenschein.
MI: Wenn das Wetter stimmt und die eigenen Kinder zum ersten Mal aktiv am Sechseläuten teilnehmen.
Mein Lieblingsbegriff der «Zunft-Sprache» ist und das bedeutet …
TF: «Hauptbott». Der Begriff steht für die jährliche Generalversammlung der Zunft.
MI: «Chäfer», das sind die jungen Helferinnen und Helfer aus Zünfterfamilien, welche die kleinen Kinder vor und während des Umzugs betreuen.
SB: «Stubbä». Damit sind die Räumlichkeiten im eigenen Zunfthaus, in denen man sich im Verlauf des Tages immer wieder zusammenfindet, gemeint. Bei uns übrigens das Haus zum Rüden.
JB: Mir «wöisched» eu es schöns Sechsilüte. In der Zunftsprache wird nicht «gewünscht», sondern «gewoischt».
(v.l.n.r) Sebastian Bidermann, Mike Immer,
Jay Bidermann, Tiziano Foeira
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