Adrian Widmer CFO Sika Group
Gastbeitrag

Inves­tieren in Schweizer Werte — Sika

Schweizer Unter­nehmen geniessen in unserem Portfolio ein spezi­elles Gewicht. Mit gutem Grund: Die Schweizer Unter­neh­mer­land­schaft ist innovativ, flexibel und äusserst erfolg­reich. Rahn+Bodmer Co. hat sich vor allem auf Schweizer Small- und Midcaps spezia­li­siert. Der Fokus liegt bei Direkt­in­ves­ti­tionen in Quali­täts­un­ter­nehmen mit nachhal­tigen und nachvoll­zieh­baren Geschäftsmodellen.

Rahn+Bodmer Co. veran­staltet viertel­jährlich Präsen­ta­tionen ausge­wählter Small- und Midcaps Unter­nehmen. Am 22. Januar 2020 sprach Adrian Widmer, CFO Sika AG, in unseren Räumlichkeiten.

Welche Vorteile hat für Sie der Standort Schweiz?

In der Schweiz, genauer in Zürich, wurde Sika 1910 gegründet. Heute macht Sika hier noch rund vier Prozent des Umsatzes. Die Schweiz ist aber für uns weiterhin sehr wichtig. Hier haben wir unsere Wurzeln, unseren Hauptsitz und wichtige Produktions‑, Forschungs- und Entwick­lungs­standorte. Wir schätzen die guten Rahmen­be­din­gungen, die hohe Qualität, Flexi­bi­lität und Motivation der Arbeits­kräfte sowie die hohe Produk­ti­vität und die inter­na­tionale Ausrichtung des Landes.

Wo liegt der Fokus Ihrer Investitionen?

Sika verfolgt seit Jahren eine konse­quente Wachs­tums­stra­tegie mit Inves­ti­tionen in den Aufbau der Wachs­tums­märkte und in den Aufbau von neuen Fabriken. Zudem inves­tieren wir jährlich in Akqui­si­tionen sowie Forschung und Entwicklung. So gibt Sika rund     3 % des Umsatzes für Innova­tionen und Forschung und Entwicklung aus, womit wir die Spitzen­po­sition in unserer Industrie einnehmen. Im letzten November konnten wir so zum Beispiel den Swiss Technology Award entge­gen­nehmen, in der Kategorie «Innovation Leaders». Prämiert wurde eine neue, leistungs­starke Klebstofftechnologie.

Welches sind Ihre wichtigsten Abnehmer? Gab es in den letzten Jahren Verschiebungen?

Sika hat ein sehr breites Spektrum von Kunden und verkauft rund 80 % der Produkte und Lösungen in die Bauin­dustrie und rund 20 % der Produkte und Lösungen in den indus­tri­ellen Bereich und die Fahrzeug­industrie. Mit einer Präsenz in über 100 Ländern gibt es kein einzelner Kunde, mit dem wir mehr als 2 % des Umsatzes generieren.
Gerade der Bausektor ist sehr lokal, weshalb eine dezen­trale Struktur der Organi­sation, in Kombi­nation mit unserer globalen Kompetenz, einen Wettbe­werbs­vorteil bringt. In den letzten zehn Jahren konnten wir durch gezieltes struk­tu­relles Wachstum und hohe Penetration unserer Märkte in allen Dimen­sionen wachsen und haben dabei auch laufend Markt­an­teile dazu gewonnen. Es gab in den letzten Jahren keine nennens­werten Verschie­bungen innerhalb von Sika.

Von welchem Trend profi­tieren Sie?

Wir fokus­sieren uns auf struk­tu­relle Wachs­tums­be­reiche wie beispiels­weise den Einsatz von Bauzu­satz­stoffen oder von Klebstoffen. Diese Wachs­tums­be­reiche sind oft getrieben durch Megatrends wie Urbani­sierung, Ressour­cen­knappheit, Nachhal­tigkeit, Demogra­fie­ver­än­de­rungen, um nur einige Beispiele zu nennen. So kann mit unseren Techno­logien sehr viel dazu beigetragen werden, beispiels­weise den Wasser­ver­brauch bei der Beton­pro­duktion oder den CO2-Fussab­druck bei einem Bauprojekt zu reduzieren.

Wo sehen Sie Risiken?

Wir sehen vor allem Chancen. Unsere Zielmärkte haben eine Grösse von rund CHF 80 Milli­arden. Als Markt­führer haben wir gerade mal einen Markt­anteil von rund 10 %. Die Megatrends wie beispiels­weise die zuneh­mende Urbani­sierung oder auch die Ressour­cen­knappheit bieten vor allem weiteres Potential. Auch geogra­phisch ist Sika, mit seinen mehr als 100 Ländern, sehr breit diver­si­fi­ziert und kein Markt wird so leicht zum «Klumpen­risiko».

Was wünschen Sie sich von der Schweizer Politik für die kommenden Jahre?

Wir wünschen uns weiterhin gute Rahmen­be­din­gungen, ein innova­tions- und forschungs­freund­liches Umfeld sowie einen unein­ge­schränkten Zugang zu inter­na­tio­nalen Talenten und Arbeitskräften.

Disclaimer:

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