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Börsen­gänge Schweiz – Rückblick 2019 und Ausblick 2020

2019 war für die Schweiz ein solides IPO-Jahr. Insgesamt gingen vier Trans­ak­tionen mit einem Volumen von CHF 3 Mrd. über die Bühne. Auch im 2020 stehen einige vielver­spre­chende Börsen­kan­di­daten in den Startlöchern.

Rückblick 2019

Die grossen Neulinge 2019 waren Stadler Rail und Medacta. Nach deren Börsen­gänge im März entwi­ckelten sich die beiden aber ganz unter­schiedlich. Während Stadler zum Liebling der Anleger avancierte und fast wöchentlich über Gross­auf­träge berichtete, musste Medacta die hohen Wachs­tums­er­war­tungen durchs Jahr immer weiter nach unten revidieren. Dies zeigte sich auch in der Perfor­mance: Stadler legte um mehr als 28 % zu, Medacta musste einen Rückgang von ‑13 % verschmerzen. Im Juni 2019 betrat Aluflexpack das Börsen­parkett. Ein eher schwie­riges Industrie-Umfeld machte es der Aktie nicht leicht, der Gesamt­ertrag fiel mit + 5 % knapp positiv aus. Im Oktober folgte der mit Spannung erwartete Tech-IPO von SofwareOne. Die Aktie fand sofort Gefallen und legte bis dato um 36 % zu. Cloud-Geschäfte ziehen offen­sichtlich noch immer viele Inves­toren an.

 

IPO's 2017 - 2019 Renditen

Selecta – 2020 könnte es klappen

Die Liste der Unter­nehmen, die in den nächsten Jahren einen Börsengang in Erwägung ziehen, ist weiterhin gross. Dies hängt aber wie immer von der Wirtschafts- und Börsenlage ab. Allgemein wird ein zweiter Anlauf des IPO’s der Automa­ten­ver­pfle­gungs­firma Selecta erwartet. Der europäische Markt­führer ist mit über 460’000 zur Verfügung stehenden Maschinen und Automaten und einem Umsatz von über EUR 1.5 Mrd. bei einer EBITDA-Marge von ca. 17,5 % (2018) ein grosser Börsen­kan­didat. Lediglich die Bilanz­si­tuation sowie der noch negative freie Cashflow ist gewissen Inves­toren ein Dorn im Auge. Dies war auch der Grund, weshalb der Börsengang 2019 nicht über die Bühne ging. Wir gehen bei Selecta, die dieses Jahr ca. 3,5 % wachsen dürfte, von einer Börsen­ka­pi­ta­li­sierung zwischen EUR 1.5 Mrd. bis 2 Mrd. aus.

Kandi­daten mit einem Potenzial von über einer Milliarde Franken

Neben Selecta gibt es weitere Kandi­daten, die poten­ziell über eine Milliarde gross sein könnten. Dazu zählen die beiden Software-Unter­nehmen Avaloq sowie die Medtech Firma Thommen Medical. Diese stellt Zahnim­plantate her und hat ein ähnliches Geschäfts­modell wie Straumann. Ebenfalls ein Kandidat ist der Verpa­ckungs­her­steller Model AG. Auch der inter­na­tionale Teil von Ruag könnte die Bewer­tungs­grenze von einer Milliarde Schweizer Franken erreichen. Der Börsengang ist hier jedoch eher zu einem späteren Zeitpunkt wahrschein­licher. 2020 ist ein weiterer Name aus der Pharma-Industrie aufge­taucht, der allen­falls den Weg aufs Parkett wagen könnte. Die Ferring Holding mit Sitz in der Schweiz und schwe­di­schen Wurzeln konzen­triert sich auf die Herstellung von Arznei­mittel auf Basis von Peptiden für die Bereiche Urologie sowie repro­duktive Medizin. Dank geschätzten Umsätzen von über CHF 2 Mrd. gehen wir von einer Bewertung um die CHF 2 Mrd. aus. Mit Infracore sowie Epic Suisse stehen zwei Immobilien-Gesell­schaften ebenfalls auf der Liste der möglichen IPO-Kandi­daten. Beide haben ungefähr einen Portfolio-Wert von etwas über CHF 1 Mrd.

 

Kapitalisierung und Aktienwert bei IPO (in Mio.)

Auch kleinere Unter­nehmen stehen auf der Warteliste

In der zweiten Reihe stehen kleinere Unter­nehmen wie zum Beispiel Implantica oder Mathys. Implantica arbeitet an der Vermarktung von RefluxStop, ein Gerät, das den Rückfluss von Magen­säure in die Speise­röhre verhindern soll. Hier könnte man einen grossen Markt von über USD 24 Mrd. bedienen, der bisher medika­mentös versorgt wird.

 

Mögliche Schweizer IPO's im 2020

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