Finanzplanung

Steuer­vorteil bei Schweizer Immobilienfonds

Bei Inves­ti­tionen fokus­sieren sich viele Anleger auf Rendite, das Risiko und Kosten. Häufig werden die steuer­lichen Folgen dabei nicht berück­sichtigt. Im gegen­wär­tigen Tiefzins­umfeld kommt den Steuern jedoch eine immer grössere Bedeutung zu.

Immobi­li­en­fonds mit direktem Grundbesitz

Ein Steuer­vorteil ist nur möglich mit Immobi­li­en­fonds, welche die Liegen­schaften im direkten Grund­besitz halten. Dabei werden die Erträge und das Kapital aus dem direkten Grund­besitz auf Ebene des Fonds zum Satz von juris­ti­schen Personen besteuert. Der Fonds bezahlt somit bereits die Steuern. Nur ein vernach­läs­sig­barer Teil der übrigen Erträge und des übrigen Kapitals sind steuerbar. Diese Fonds gelten daher als “steuer­ef­fi­zient”. Um den Steuer­vorteil zu erhalten muss der Anleger seinen Wohnsitz in der Schweiz haben. Zu dieser Fonds­ka­te­gorie gehören beispiels­weise der CS Real Estate Fund LivingPlus, Swiss Life REF Swiss Properties oder der Solvalor 61.

Immobi­li­en­fonds mit indirektem Grundbesitz

Vor allem bei älteren Immobi­li­en­fonds werden die Immobilien aber nicht direkt durch den Fonds gehalten, sondern indirekt mittels diverser Immobi­li­en­ge­sell­schaften. Diese Immobi­li­en­ge­sell­schaften sind  zu 100% im Besitz des Fonds und unter­liegen den Einkommens- und Kapital­be­steuerung. Darüber hinaus muss der Anleger bei diesen Fonds mit indirektem Grund­besitz Einkom­mens­steuer auf die Ausschüt­tungen entrichten und das Kapital ist ebenfalls steuerbar. Somit gibt es in diesem Fall keine  Steuer­vor­teile. Beispiele dafür sind der UBS Sima, CS Real Estate Fund Siat oder der UBS Swiss Anfos.

Diese unter­schied­liche Struk­tu­rierung der Immobi­li­en­fonds basiert auf dem Bundes­gesetz für Kollektive Kapital­an­lagen aus dem Jahr 2007. Deshalb werden neue Immobi­li­en­fonds meist mit direktem Grund­besitz lanciert.

Hohe Bewer­tungen bergen Risiken

Aufgrund der niedrigen Zinsen sind in den vergan­genen Jahren die Kurse für kotierte Immobi­li­en­fonds stark gestiegen. Heute müssen Anleger hohe Agios, also Aufschläge auf den Netto­in­ven­tarwert eines Immobi­li­en­fonds, bezahlen. Diese können stärkeren Schwan­kungen unter­liegen und in Zukunft auch wieder sinken, insbe­sondere bei steigenden Zinsen. Zudem sind die Immobi­li­en­preise in der Schweiz aktuell sehr hoch.

Steuer­liche Folgen miteinbeziehen

Ist man sich diesen Risiken bewusst und möchte einen Immobi­li­en­fonds kaufen, kann es sich lohnen, sich aufgrund der Steuer­si­tuation für einen Immobi­li­en­fonds mit direktem Grund­besitz zu entscheiden.

Bei Fragen zu diesem Thema stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

notablog@rahnbodmer.ch

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