Die Stiftung Wagerenhof in Uster bietet Menschen mit geistiger Beeinträchtigung ein liebevolles und bleibendes Zuhause. Darüber hinaus sind die Einrichtungen ein wichtiger Sozialraum in Uster und fungieren als Bindeglied zwischen Menschen mit und ohne geistiger Beeinträchtigung. Christian Bidermann (CHB), Partner bei Rahn+Bodmer Co., und Urs Zeller (UZ), Mitglied der Geschäftsleitung Waser + Co. AG, engagieren sich beide ehrenamtlich als Stiftungsrat, beziehungsweise als Präsident des Stiftungsrats, in der Stiftung Wagerenhof.
Urs Zeller, was beeindruckt Sie bei der Stiftung Wagerenhof besonders?
Da gehört für mich besonders die Professionalität der Institution in Verbindung mit dem liebevollen Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern dazu. In den letzten Jahren wurde nicht nur viel in die Infrastruktur investiert, sondern auch in die Prozesse, die eine möglichst optimale Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner sicherstellen. Dabei ist das oberste Prinzip das Lebensqualitätsmodell. Jede Bewohnerin, jeder Bewohner wird einmal pro Jahr interdisziplinär beurteilt. Man muss wissen, dass sich 85% der Menschen, die im Wagerenhof leben, verbal nicht ausdrücken können. Umso wichtiger ist eine regelmässige und sorgfältige Abklärung.
Christian Bidermann, wie sind Sie zu Ihrer Aufgabe als Stiftungsrat im Wagerenhof gekommen?
Ich wollte mich neben meiner Partnerschaft bei Rahn+Bodmer Co., diversen VR- und Vorstandsaktivitäten schon immer auch gemeinnützig engagieren. Als Urs Zeller vor einem Jahr mit der Anfrage für den Stiftungsrat auf mich zukam und mich bald darauf persönlich durch den Wagerenhof führte, war ich tief beeindruckt. Die Hingabe und Geduld, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Wagerenhof den 250 Bewohnerinnen und Bewohnern mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen schenken, sagte mir sehr zu.
Urs Zeller, was verbindet Sie persönlich mit der Stiftung?
Ich bin in Uster aufgewachsen und wohne heute noch in der Gegend. Als Schüler hatte man regen Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern. Auch Otto Staub, einen langjährigen Bewohner des Wagenerhof, der mit seinem Leiterwagen, dem Hut und seinen Federn fast täglich irgendwo in Uster unterwegs war, traf ich oft. Der «Wagi», wie der Wagenerhof auch genannt wird, gehört einfach zu Uster. Meine Mutter war auch schon Stiftungsratspräsidentin und der Wagi so oft Gesprächsthema beim Abendessen.
Sie beide stellen Ihre Kompetenzen der Stiftung Wagerenhof zur Verfügung. Welches ist Ihr Ertrag aus dieser investierten Zeit?
CHB: Der Stiftungsrat arbeitet ehrenamtlich. Ich bin sehr dankbar, dass ich gesund bin und mit meiner Mitarbeit andere Menschen unterstützen kann. Das ist «Ertrag» genug.
UZ: Man kann nicht von Ertrag im herkömmlichen Sinn sprechen. Aber jede investierte Minute wird mit viel Wohlwollen von Seiten der Bewohnerinnen und den Bewohnern, aber auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als aufgewogen. Ich bin immer sehr, sehr gerne im Wagi und die Arbeit macht mir grosse Freude.
Wie sieht die Stiftung Wagerenhof in fünf Jahren in Ihrer Wunschvorstellung aus?
UZ: So wie jetzt. In den letzten Jahren wurde sehr viel auf den Weg gebracht und ich wünsche mir, dass wir dies so weiterverfolgen können.
CHB: Ich wünsche mir in fünf Jahren auf dem Wagi weiterhin so viele zufriedene und dankbare Gesichter zu sehen, wie das heute schon der Fall ist.
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