Finanzplanung

Finanz­planung ist Lebensplanung

Das Leben ist dynamisch, und auch eine Finanz­planung ist kein stati­scher Prozess. Eine sorgfältige Planung erlaubt, Oppor­tu­ni­täten zu erkennen und diese mit Weitsicht umzusetzen. Markus Hürzeler, Finanz­planer bei Rahn+Bodmer Co., erläutert im Interview die wichtigsten Eckpunkte.

Interview mit: Markus Hürzeler

Welche Bereiche umfasst eine Finanzplanung?

Der Übergang vom Erwerbs­leben in den Ruhestand ist meist die grösste Zäsur in der finan­zi­ellen Biografie. Doch der Fokus einer Finanz­planung sollte auf keinen Fall nur auf der Planung des dritten Lebens­ab­schnitts liegen. Der persön­liche Lebenslauf ist vielmehr geprägt von fortwäh­renden Verän­de­rungen und Entwick­lungen. Dabei wirft jede Lebens­phase eine Vielzahl an Fragen auf und wirkt sich auf die persön­liche finan­zielle Situation aus. Deshalb sehen wir Finanz­planung immer auch als Lebensplanung.

Grafik 1: Lebensphasen

Welches sind mögliche Herausforderungen?

Eine umfas­sende Finanz­planung sollte zum Beispiel auch klären, ob im Falle einer Invali­dität oder im Todesfall die Tragbarkeit der Hypothek für die Hinter­blie­benen sicher­ge­stellt ist. Auch Wende­punkte im Leben wie eine unerwartete Kündigung, eine gewollte beruf­liche Verän­derung oder eine Scheidung stellen plötz­liche und tiefgrei­fende persön­liche Verän­de­rungen als auch finan­zielle Risiken dar.

In welchem Bereich sehen Sie Opportunitäten?

Für einen Grossteil der Bevöl­kerung stellt das in der zweiten und dritten Säule gebundene Vermögen einen erheb­lichen, wenn nicht den wichtigsten Teil des gesamten privaten Vermögens dar. Diese Tatsache macht eine langfristige Planung der Handlungs­al­ter­na­tiven unumgänglich. Die Vielzahl an Oppor­tu­ni­täten wie Früh- oder Teilpen­sio­nierung, gestaf­felte Erwerbs­aufgabe und weitere Alter­na­tiven sind oft nur unzurei­chend bekannt.

Gibt es Fragen, die vor allem für Frauen wichtig sind?

Unser Vorsor­ge­system ist nach wie vor auf eine lückenlose und vollständige Erwerbs­quote ausgelegt. Die Erwerbs­bio­grafie von Frauen weist heute aufgrund von familiären Verpflich­tungen noch öfter als bei Männern Erwerbs­un­ter­brüche oder Teilzeit­pensen auf. Eine fundierte Analyse der Vorsor­ge­si­tuation kann hier helfen, mögliche Lücken zu eruieren und zu schliessen.

Weshalb bezeichnen Sie eine Finanz­planung als einen dynami­schen Prozess?

Auch die beste Planung kann zur Makulatur verkommen, wenn das Leben einen anderen Weg einschlägt. Die Wende­punkte in der persön­lichen Biografie treten meist unver­hofft auf und verlangen nach einer sich ständig den Reali­täten anpas­senden Planung. Auch können sich Priori­täten im Zeitverlauf ändern, weshalb Finanz­planung nie als statisch, sondern stets als ein dynami­scher Prozess angeschaut werden soll.

Bei Fragen zu diesem Thema stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

notablog@rahnbodmer.ch


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