Im ersten Jahr seiner Partnerschaft bei Rahn+Bodmer Co. hat Jay Bidermann nicht nur Erfolge verbucht, sondern auch den Fokus auf die zukünftige Ausrichtung der Bank gelegt. Im folgenden Interview erfahren Sie mehr über seine Arbeit im Partnergremium und welche Themen er in Zukunft als zentral erachtet.
Jay Bidermann, seit einem Jahr sind Sie Partner bei Rahn+Bodmer Co. Was war Ihr Highlight in dieser Zeit?
Ein bestimmtes Highlight herauszupicken, fällt mir schwer. Vielmehr erinnere ich mich an die gesamte Zeitspanne als etwas Besonderes. Als ich meine Partnerschaft antrat und wir darüber kommuniziert haben, war dies für mich nicht nur ein persönlicher Meilenstein, sondern auch ein emotionaler Moment. Seit meiner Kindheit war es mein Wunsch, Partner in dieser Familienbank zu werden. Dieser Augenblick, in dem ich realisierte, dass ich das Erbe des Familienunternehmens antrete, nachdem ich so hart darauf hingearbeitet hatte, war wohl das Highlight dieser Zeit, verbunden mit sehr vielen positiven Emotionen.
Welche spezifischen Aufgaben und Verantwortlichkeiten haben Sie als Partner übernommen?
Unsere Partnerschaft ist so ausgerichtet, dass wir als Gremium arbeiten. Es gibt keine festen Verantwortlichkeiten, die nur auf mich zutreffen. Wir diskutieren und teilen Aufgaben im Gremium auf. Als erster Partner der nächsten Generation hatte ich zu Beginn des Jahres die Gelegenheit, vermehrt öffentliche Auftritte wahrzunehmen und die Bank nach aussen hin zu repräsentieren. Dennoch habe ich keine festgelegte Rolle, da unsere unternehmerischen Angelegenheiten im Gremium entschieden werden.
Haben Ihnen die anderen Partner Tipps gegeben für den Start?
Seit Beginn meiner Tätigkeit bei der Bank habe ich einen aktiven Austausch mit den älteren Partnern. Die Zusammenarbeit ist über die Jahre gewachsen und hat Zeit und Engagement von beiden Seiten erfordert. Ich habe viel von den älteren Partnern gelernt, da sie mich seit Jahren auf meine jetzige Rolle vorbereiten. Sie haben bereits Erfahrungen gesammelt, als sie selbst Partner wurden, und teilten ihre Erinnerungen und Ratschläge. Wir haben gemeinsam unternehmerische Entscheidungen getroffen, und sie haben mir Aufgaben zugewiesen und mich dabei unterstützt, in meine Rolle hineinzuwachsen, so dass ich mich sehr gut vorbereitet fühlte.
Sie sind schon länger als Kundenberater tätig. Hat sich Ihre Beziehung zu den Kundinnen und Kunden verändert, seit Sie Partner sind?
Meine Partnerschaft hat meine Beziehung zu den Kundinnen und Kunden nicht verändert. Jedoch haben sich meine Kundenbeziehungen über die Zeit gefestigt, und ich habe im Laufe der Jahre engere Beziehungen aufgebaut, einige davon sind sogar zu Freundschaften geworden.
Rahn+Bodmer Co. steht für Unabhängigkeit, Stabilität und Kontinuität. Wie bewahren Sie diese traditionellen Werte auch in Zukunft?
Die Werte Unabhängigkeit, Stabilität und Kontinuität sind für uns von grosser Bedeutung. Mein persönliches Ziel ist es, ein unabhängiges Unternehmen zu erhalten, das ich später an meine Kinder weitergeben kann. Wir bewahren die Unabhängigkeit, indem wir fest entschlossen sind, die Bank nicht zu verkaufen. Stabilität und Kontinuität sind ebenfalls zentrale Elemente unserer Arbeit. Wir sind keine Bank, die jedem neuen Trend hinterherjagt. Wir bleiben unseren Werten treu und passen uns nur dann an, wenn es sinnvoll ist. Diese Werte sind fest in unserer Unternehmenskultur verankert und prägen unser tägliches Handeln.
Welche Themen erachten Sie als zentral für die Weiterentwicklung der Bank, und wie gehen Sie diese an?
Für uns ist es zentral, die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden zu verstehen und ihnen langfristige Lösungen anzubieten. Wir legen grossen Wert darauf, die Wünsche unserer Kundinnen und Kunden zu erkennen und die entsprechenden Dienstleistungen bereitzustellen. Neben unserer Kernkompetenz, der Vermögensverwaltung und Anlageberatung, bieten wir eine breite Palette von Dienstleistungen an, darunter Steuerberatung, Vorsorge, Nachlassplanung, Finanzplanung, Immobilien, Kunst und Philanthropie. Wir möchten sicherstellen, dass unsere Kundinnen und Kunden auch in Zukunft alle relevanten Dienstleistungen bei uns finden und sich rundum betreut fühlen.
Wie haben Sie sich persönlich entwickelt in den letzten zwölf Monaten?
Die letzten zwölf Monate waren für mich eine Zeit der Veränderung. Als junger Familienvater und neuer Partner in der Familienbank habe ich unternehmerische Verantwortung übernommen. Diese Erfahrungen haben mich persönlich geprägt und inspiriert. Ich habe gelernt, mit mehr Gelassenheit und Ruhe an meine Aufgaben heranzugehen, insbesondere in Bezug auf viele Entscheidungen, die ich in meiner neuen Rolle treffen musste. Ich denke, dass ich in dieser Zeit persönlich gewachsen bin.
Gab es in den letzten zwölf Monaten etwas, das gar nicht so gelaufen ist, wie Sie sich das vorgestellt haben?
In den letzten zwölf Monaten konnten wir auf unternehmerischer Ebene auf ein spannendes Jahr zurückblicken, in dem viele Erfolge erzielt wurden. Wenn ich jedoch etwas benennen müsste, das uns überrascht und unsere Arbeit erschwert hat, wären es die Börsen. Besonders im zweiten Halbjahr haben wir mit turbulenten Börsen zu kämpfen, was im Vergleich zum vorherigen Jahr eine Herausforderung darstellt. Als Bank können wir nicht viel gegen weltweite wirtschaftliche Entwicklungen ausrichten, die die Märkte beeinflussen. Dennoch ist es erfreulicher, wenn die Märkte positiv verlaufen und wir gute Ergebnisse für unsere Kundinnen und Kunden erzielen können.
Ihre Arbeit ist sehr anspruchsvoll. Wie gelingt es Ihnen, eine gesunde Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten?
Ich versuche, eine ausgewogene Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten. Ein entscheidender Faktor dabei ist regelmässiger Sport. In unserem Büro haben wir eine Tradition, mittags gemeinsam Mountainbike zu fahren oder eine Runde zu joggen. Diese Aktivität vereint Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Hierarchieebenen und Bereichen und ermöglicht uns, über sportliche Betätigung hinaus miteinander zu interagieren. Es ist eine willkommene Abwechslung.
Zusätzlich ist es mir wichtig, klare Grenzen zwischen meiner Arbeit und meinem Familienleben zu ziehen. Als Vater von zwei kleinen Kindern lege ich grossen Wert darauf, mich vollkommen meiner Familie zu widmen, wenn ich nach Hause komme. So kann ich abschalten und neue Energie schöpfen.
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
notablog@rahnbodmer.ch
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