Mikrofinanz ist heute weit mehr als die arme, aber glücklich lächelnde Schneiderin auf dem Werbebild. Mikrofinanzfonds vergeben in Entwicklungsländern indirekt über Mikrofinanzinstitute (MFI’s) Kredite an Kleinst- und Kleinunternehmen, die sonst keinen Zugang zu Fremdkapital haben. Damit ermöglichen sie es ihnen und ihren Mitarbeitenden eine wirtschaftliche Existenz zu sichern.
Anlagetechnisch gehört die Mikrofinanz unter dem Begriff Social Impact Investing zum nachhaltigen Anlageuniversum. Anders als bei klassischen Investitionen sollen solche sozialen, wirkungsorientierten Investitionen neben der finanziellen Rendite auch eine sogenannte «soziale Rendite» abwerfen. Bei derer Berechnung werden klassische Nachhaltigkeitskriterien zur Bewertung der zwischengeschalteten MFI’s eingesetzt, jener Institutionen also, die über die direkte Kreditvergabe an ausgewählte Mikrokreditnehmer entscheiden. Stichprobenartig wird überprüft, ob das Geld auch wirklich nachhaltig agierenden Kleinstunternehmern zur Verfügung gestellt wird.
Mikrofinanz fördert Eigenverantwortung und Unabhängigkeit
Trotz der begrifflichen Modernisierung des Bereichs «Impact Investing», wo Ausdrücke wie «hip, öko, vegan, trendy, feel-good, do-gooder» nicht selten Einfluss in fachliche Texte nehmen, ist die Mikrofinanz sich und ihrem Grundgedanken über die Zeit treu geblieben. Und vielleicht ist es genau dieser Grundgedanke, der der Mikrofinanz den Titel der bekanntesten Art des Impact Investing verleiht. Eine in sich verschmelzende Harmonie von konventionellen und philanthropischen Investitionsdisziplinen, wo mit einer angemessenen Rendite ein noch grösserer entwicklungspolitischer Effekt mit messbarer sozialer Auswirkung erreicht werden kann (Double Bottom Line). Ganz ohne Glamour, Anglizismen, Glanz oder pompösen medialen Auftritten schafft die Mikrofinanz genau das, was wir als Bank von einem wirklichen Social Impact Investing erwarten: Mehr Unabhängigkeit, mehr Eigenverantwortung, mehr Selbständigkeit für ärmere und benachteiligte Bevölkerungsschichten bei gleichzeitiger Erwirtschaftung einer relativ gesehen attraktiven und nachhaltigen Rendite, ohne dabei eine mediale Bestätigung für die eigene Wahrnehmung als Wohltäterin einfordern zu müssen.
Mikrofinanz hat Zukunft
Wir sind der festen Überzeugung, dass Mikrofinanz auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der UN Sustainable Development Goals leisten wird. Deshalb wird sie auch in Zukunft komplementär zu weiteren Impact Investing Strategien eine Daseins-Berechtigung im nachhaltigen Rahn+Bodmer Co. Portfolio haben. Neben der verhältnismässig stabilen finanziellen Rendite profitieren Kunden zusätzlich von dem einzigartigen sozialen Nutzen, der geringen Korrelation der Mikrofinanzprodukte mit konventionellen Anlageklassen sowie der über die Jahrzehnte sehr niedrigen Ausfallrate der Mikrofinanzfonds. Eine stetige Wertentwicklung bei einer minimalen Schwankungsbreite (Volatilität), eine angemessene extra-finanzielle Rendite sowie Diversifikation heissen die Verkaufsargumente.
Know-how von ausgewählten Mikrofinanz-Experten
Die Tatsache, dass nach Absicherung in CHF kaum noch etwas von der finanziellen Rendite übrig bleibt, widerspiegelt leider die heutige Lage am CHF-Obligationenmarkt. Zaubern kann auch die Mikrofinanz nicht. Bei der Produktauswahl setzen wir auf das Know-how von ausgewählten Mikrofinanz-Experten. Wir delegieren ihnen die Aufgabe, das Geld unserer Kunden in jene Mikrofinanzinstitute zu lenken, die besonders verantwortungsbewusst damit umgehen. Es ist also durchaus möglich, dass wir oder unsere Kundschaft in Zukunft einmal auf fernen Reisen zum Beispiel eine Schusterwerkstatt auf den Philippinen besichtigen, deren Nähmaschinen dank der Investition unserer Kundinnen oder Kunden eingekauft werden konnten.
Disclaimer:
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