Gold ist für viele Menschen der Inbegriff von wahrem Luxus. Für Anleger ist Gold bei inflationären Tendenzen oder wirtschaftspolitischen Ereignissen zudem ein sogenannt sicherer Hafen. Doch wo steht das beliebte gelbe Metall punkto Nachhaltigkeit?
Umwelt und soziale Aspekte kommen oft zu kurz
Wir tragen einen Goldring am Finger, ohne uns bewusst zu sein, dass dafür bis zu fünf Tonnen Erde bewegt, beziehungsweise abgetragen werden. Dafür werden teilweise Wälder gerodet oder Flüsse gestaut. Bei der Auslösung von reinem Gold aus Erz werden diverse Chemikalien wie zum Beispiel Cyanid und Quecksilber verwendet und können ins Grundwasser oder in die Flüsse gelangen. Auch sind die Arbeitsbedingungen in den Minen nicht immer über jeden Zweifel erhaben und Kinderarbeit kann vorkommen.
Standards geben Orientierung
Für Schmuckliebhaber und Anleger gibt es heutzutage Alternativen, um mit gutem Gewissen in Gold zu investieren. Einzelne Vertreter der Goldbranche, darunter auch zahlreiche Schweizer Raffinerien, haben auf die Umweltschäden und sozialen Belastungen der Goldförderung reagiert und in Zusammenarbeit mit Nicht-Regierungs-Organisationen sechs Standards für eine nachhaltige Goldproduktion entwickelt. Die folgende Grafik gibt einen Überblick:
Basierend auf diesen Standards resultieren für Anleger nachhaltige Investitionsmöglichkeiten in Responsible Gold ETF’s, Valcambi Green Gold und Max Havelaar oder PX Impact Gold. Die Pfeilfarbe in der untenstehenden Grafik veranschaulicht, welche obige nachhaltige Standards diese Produkte jeweils erfüllen.
Nachhaltige Goldanlagen haben ihren Preis
Nachhaltiges Gold ist für Anleger gegen einen Aufpreis erhältlich. Dieser variiert von 0,4 % für das Valcambi Green Gold, bis zu 10 % für Fairtrade und Farmined Gold. Die nachhaltigste Form der Goldgewinnung ist das Recycling von Gold. Die Quellen für Altgoldrecycling sind vielseitig: Schmuck, Dentalgold, Industrieanlagen und vermehrt auch Elektronikschrott. Das Gold wird dabei nicht «frisch» aus der Mine geschürft, der Gewinnungsprozess ist somit energie- und ressourcenschonend. Allerdings gilt bei Altgold zu beachten, dass die konfliktfreie Herkunft meist nicht garantiert ist.
Es ist noch ein weiter Weg, bis der Besitz von Gold zu 100 % mit Ethik und Umweltbewusstsein einhergeht. Zertifizierungen und daraus resultierende nachhaltige Anlagemöglichkeiten in Gold sind ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Disclaimer:
Die Informationen und Ansichten in diesem Blog dienen ausschliesslich Informationszwecken und stellen insbesondere keine Werbung, Empfehlung, Finanzanalyse oder sonstige Beratung dar. Namentlich ist dieser weder dazu bestimmt, dem Leser eine Anlageberatung zukommen zu lassen, noch ihn bei allfälligen Investitionen oder sonstigen Transaktionen zu unterstützen. Entscheide, welche aufgrund der vorliegenden Publikation getroffen werden, erfolgen im alleinigen Risiko des Anlegers.
Bei Fragen zu diesem Thema stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
notablog@rahnbodmer.ch
Weitere Beiträge von Isabelle Bollhalder