Heinz Rüttimann
Anlegen

Erfreu­liches erstes Halbjahr 2024 — wie weiter?

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt: Unsere Erwar­tungen bezüglich einer Verlang­samung des Wirtschafts­wachstums 2024 haben sich im ersten Halbjahr nicht bestätigt. Anlege­rinnen und Anleger durften sich über Kursge­winne freuen.

Das US-Wachstum, angetrieben durch das hohe Budget­de­fizit von 6.5 % aus dem Brutto­in­land­produkt und den Konsum, löste einen Zwischen­zyklus aus. Dieser wurde von Europa und vom Rest der Welt dankend angenommen. Von den Anfang Jahr erwar­teten sechs US-Zinssen­kungen für 2024 sind (wenn überhaupt) noch zwei übrig geblieben. Als Konse­quenz verschoben sich die Fremd­wäh­rungs­kurse gegenüber dem Schweizer Franken. Der US-Dollar erstarkte aufgrund der verscho­benen US-Zinssen­kungen und der überra­schenden Leitzins­sen­kungen der SNB von 1.75 % bis auf 1.25 % im Juni 2024. Der Euro wiederum erstarkte aufgrund des durch die USA angestos­senen Zwischen­zyklus. Dank dieser Entwicklung durften sich die Anlege­rinnen und Anleger während der ersten Hälfte des Jahres über ansehn­liche Kursge­winne freuen, sei es im ameri­ka­ni­schen, im europäi­schen oder im Schweizer Aktien­markt. Bei den Obliga­tionen hingegen herrschte Stillstand.

Ausblick für das zweite Halbjahr 2024

Die Inflation in den USA ist noch nicht innerhalb der Komfortzone der US-Fed. Damit bleiben die Zinsen vorerst auf erhöhtem Niveau, bis sich das US-Wachstum genügend abgekühlt hat. Das optimis­tische Szenario für das nächste Halbjahr ist, dass sich die USA nur langsam abschwächen, während Europa und der Rest der Welt wachs­tums­tech­nisch weiter zulegen und die fehlende US-Endnach­frage kompen­sieren können. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Deshalb lohnt es sich, in Szenarien zu denken. 

Ein Risiko­sze­nario ist, dass sich der US-Arbeits­markt plötzlich merklich verschlechtert und daraufhin der Konsum und das US-Wirtschafts­wachstum schneller einbrechen könnten. Ein anderes Risiko­sze­nario ist, dass die US-Wirtschaft weiterhin positiv überrascht, und zusammen mit Europa und dem Rest der Welt in eine Boom-Phase übergeht und die Inflation und der Zinszyklus nochmals angetrieben werden. 2024 ist bisher von grösseren Korrek­turen verschont geblieben. Für das zweite Halbjahr müssen Anlege­rinnen und Anleger mit mehr Volati­lität rechnen.

Bei Fragen zu diesem Thema stehen Ihnen unsere Kunden­be­ra­te­rinnen und Kunden­be­rater gerne zur Verfügung.

Bei Anregungen zum Notablog wenden Sie sich bitte an notablog@rahnbodmer.ch.

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